Der Beginn der logopädischen Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Störung. Wir behandeln überwiegend Kinder im Vorschulalter (3-6 Jahre), aber auch Schulkinder.
In Ausnahmefällen, d.h. bei schweren Sprachentwicklungsrückständen und/oder einer erkennbaren Belastung des Kindes durch die fehlende Kommunikationsfähigkeit kann auch schon früher begonnen werden.
Eine Therapieeinheit beträgt in der Regel 45 Minuten (davon ca. 5-10 Minuten Elterngespräch).
Die wichtigste Frage für die meisten Eltern ist zunächst: Wann ist eine logopädische Behandlung notwendig und sinnvoll? Zu aller erst gilt, dass
es bei Kindern auch bezogen auf die Sprachentwicklung ein breites Spektrum dessen gibt, was völlig normal ist. Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell!
Wenn Sie jedoch unsicher sind, holen Sie sich hierzu kompetente Beratung, denn auch in Bezug auf die kindliche Sprachentwicklung gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. So ist z.B. der Nutzen
logopädischer Frühförderung durchaus erwiesen. Nicht behandelte Sprachentwicklungsstörungen dagegen können beispielsweise zu Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb führen.
Ihr Ansprechpartner ist natürlich zunächst Ihr/e Kinderarzt oder –ärztin. Zusätzlich bieten wir Ihnen unsere Beratung telefonisch oder online in unserer „Online-Sprechstunde“ an.
Kinder lernen spielend !
Grundsatz der Therapie mit Kindern ist, dass Kinder spielerisch lernen und nur lernen, wenn sie sich wohl fühlen und Spaß dabei haben. Deshalb ist
es uns wichtig, auf die individuellen Interessen und Stärken des Kindes einzugehen und sie für die Therapie zu nutzen. Logopädie soll Spaß machen!
Auch haben Kinder ein unterschiedlich starkes Störungsbewusstsein, deshalb soll ihnen die Therapie das Selbstbewusstsein geben, das sie für ein unbeschwertes Kommunikationsverhalten brauchen.
Die Unterstützung durch die Eltern ist im Therapieprozess unbedingt notwendig, sie sind die besten Co-Therapeuten. Deshalb legen wir großen Wert auf einen kontinuierlichen Austausch mit den
Bezugspersonen.
Störungsbilder
Die Störungen, die im Kindesalter und in der kindlichen Sprachentwicklung auftreten können, sind sehr vielfältig, sie können nur
die Aussprache betreffen (Dyslalie) oder auch den Wortschatz oder die Grammtikentwicklung (Dysgrammatismus). Die Ursachen sind sehr unterschiedlich, oft nur
teilweise festzustellen, denn die Sprachentwicklung des Kindes beginnt schon lange bevor es sein erstes Wort spricht.
Ebenso haben „myofunktionelle Störungen“ ihre Ursache in der frühen Phase der Entwicklung von Kindern. Dabei stellen die Kinder ihr infantiles Schluckmuster nicht um und können
daher das Muskelgleichgewicht im Mund-Gesichtsbereich nicht so entwickeln, wie es notwendig ist. Es kommt dann meist zu Zahnfehlstellungen. Die behandelnden und überweisenden Ärzte sind dann
Kieferorthopäden.
Auch bei Redeflussstörungen (Stottern, Poltern) gilt, dass eine frühzeitige Behandlung am ehesten einer Chronifizierung und der Entwicklung von Sekundärsymptomatik (z.B. Mitbewegung, Sprechangst u.a.m.) entgegenwirken kann.
Wir behandeln u. a. bei Kindern:
Sprachentwicklungsstörungen und –verzögerungen auf allen sprachlichen Ebenen (z.B. Wortschatz, Grammatik)
Lautfehlbildungen ( Dyslalie)
Redeflussstörungen (Stottern, Poltern)
Stimmstörungen (Dysphonien)
Myofunktionelle Störungen ( Muskelfunktionsschwäche mit Auswirkungen auf die Zahnstellung und / oder die Aussprache)
Auditive Wahrnehmung- und Verarbeitungsstörungen ( z.B. in Verbindung mit Lese- Rechtschreibschwäche)
Eine umfassende Beschreibung aller Störungsbilder, bei denen eine logopädische Therapie angezeigt ist, finden Sie auf der Homepage des Deutschen Bundesverbandes Logopädie.